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Interessantes über Sprache und Übersetzungen.

Sprache ist eine ausschliesslich dem Menschen eigene, nicht im Instinkt wurzelnde Methode zur Übermittlungvon Gedanken, Gefühlen und Wünschen mittels eines Systems von frei geschaffenen Symbolen. (E. Sapir, 1921).

Die ältesten uns bekannten Alphabetinschriften stammen nach neuesten Erkenntnissen aus dem südwestlichen Sinai. Es handelt sich um etwa 30 protosinaitische Inschriften, gefunden in den Überresten der Tempelanlage der Göttin Hathor. Lange glaubte man nämlich, die ältesten Inschriften seien die Hieroglyphenschriften aus dem Süden Ägyptens.

Vor über 5'000 Jahren haben zwei unterschiedliche Zivilisationen fast gleichzeitig die Schrift erfunden: Mesopotamien die Keilschrift und Ägypten die Hieroglyphen.

Es hat Jahrtausende gedauert, bis sich aus den Bildzeichen der Eiszeit eine Buchstabenschrift entwickelte und bis aus dieser wiederum das griechische Alphabet entstand, das die Grundlage für die noch heute gültige, inzwischen auf allen Kontinenten und in mehr als 60 Ländern verbreitete lateinische Schrift ist
Bereits 3000 v.Chr. gab es die ersten Dolmetscher. Diese waren unter anderem im religiösen Bereich tätig, wozu es viele Belege in der Bibel gibt. In der damaligen Zeit war es so, dass ein Dolmetscher nie lauter sprechen durfte, als ein Rabbi.

Im ersten Jahrhundert n. Chr. wurde dann der erste Dolmetscher zum Rabbi. Das erste Konferenzdolmetschen gab es unter Papst Martin I. (Laterankonzil). Eine der ersten Übersetzerstädte war dementsprechend Rom.

Im Jahr 1799 machten französische Soldaten eine wertvolle Entdeckung. Sie stießen beim Bau von Befestigungsanlagen im Delta in el-Rashid (Rosette) auf einen Granitblock, in den ein Text in drei verschiedenen Schriften eingemeißelt war. Diese Schriften waren Altgriechisch, Demotisch und die Hieroglyphenschrift. Es handelte sich um zwei Sprachen, denn die Hieroglyphen und die Demotische Schrift gehören beide der Ägyptischen Sprache an.

Dieser besagte Text ist ein königliches Dekret, das unter Ptolemaios V. (205-180 v.Chr.) erlassen worden war. Dieses Dekret wurde im Jahr 196 v.Chr. in den Stein gemeißelt. Durch den Vergleich der drei Schriften konnte man zum einen die Sprache des alten Ägypten entschlüsseln und zudem auch nachweisen, dass es schon in dieser Zeit eine Art Übersetzer gegeben haben muss.

Im alten Karthago waren Dolmetscher durch ein Tattoo gekennzeichnet. Sie trugen einen Papagei mit angelegten Flügeln auf der Haut, wenn sie in eine Sprache dolmetschen konnten. Konnten sie mehrere Sprachen, hatte der Papagei weite Flügel.

Die berühmteste Übersetzerschule des mittelalterlichen Europas gab es im 12. Jahrhundert in Toledo. Dort wurde erst vom Arabischen ins Lateinische und später vom Arabischen auch ins Spanische übersetzt. An dieser Sprachschule arbeiteten Juden, Araber und Christen zusammen.

Der berühmteste Übersetzer an dieser Sprachschule war Gerhard von Cremona (1114-1187). Er übersetzte über 70 wissenschaftliche Werke in mehr als 40 Jahren aus dem Arabischen ins Lateinische. Die Gebiete in denen er übersetzte, waren recht vielfältig. Zum einen waren das mathematische und optische Schriften, zum anderen auch medizinische, naturphilosophische und astronomische Werke. Mit ihm arbeiteten Übersetzer aus Schottland und England.

Was Deutschland betrifft, suchte schon Bismarck nach Dolmetschern. Er liess im Jahr 1887 an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität eine Dolmetscherausbildung einrichten, die zu dem Zeitpunkt noch Dragomanenausbildung hieß. Dies hatte den Zweck, Dolmetschdienste für asiatische Sprachen zu gewährleisten. In den folgenden Jahren wurden immer mehr Sprachen in die Dolmetscherausbildung einbezogen. Die Dolmetscherausbildung an der Berliner Universität ist die älteste in Deutschland und eine der ältesten der Welt.

Die Übersetzung religiöser Werke hat in der Weltgeschichte schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Die Buddhistischen Mönche zum Beispiel, die die Indischen Sutras in die chinesische Sprache übersetzten, verdrehten eine Übersetzung oft leicht, um sie besser an die Kultur Chinas anzupassen. Folglich wurden Ansichten wie der Respekt den Eltern gegenüber sehr betont.

Im Einzugsgebiet des Christentums war die Übersetzung der Bibel lange Zeit von grösster Wichtigkeit.


Wussten Sie?

  • ...dass die arabische Schrift, die von rechts nach links verläuft, zu den am weitest verbreiteten, bedeutendstenSchriften der Erde gehört und zugleich zur Schreibung des Persischen, von Urdu und des Berberischen dient. Bis 1928, als in der Türkei die lateinischen Buchstaben eingeführt wurden, war sie auch die Schrift des Türkischen...

    Auch die europäischen Sprachen wurden durch viele arabische Wörter bereichert: Alkohol, Chemie, Algebra, Ziffer, Kaffee, Damast, Koffer, Natrium, Natron etc. zeugen vom grossen Einfluss der arabischen Kultur auf das mittelalterliche Europa. Und vergessen wir nicht das arabische Zahlensystem.
    Taiwan und Hongkong verwenden immer noch traditionelles Chinesisch, die Volks-Republik China jedoch vereinfachte Schriftzeichen auf einen (offiziell) reduzierten Zeichensatz. Chinesisch kann vertikal geschrieben werden, als modern gilt jedoch horizontal (entweder von links nach rechts oder rechts nach links).
  • ...dass es Jahrtausende gedauert hat, bis sich aus den Bildzeichen der Eiszeit eine Buchstabenschrift entwickelte und bis aus dieser wiederum das griechische Alphabet entstand, das die Grundlage für die noch heute gültige, inzwischen auf allen Kontinenten und in mehr als 60 Ländern verbreitete lateinische Schrift ist.
  • ...dass Englisch diejenige Sprache mit den meisten unregelmässigen Verben ist, nämlich genau 283 an der Zahl.
    An American Dictionary of the English Language" Noah Websters (1758-1843) war die erste bedeutende Beschreibung des amerikanischen Englisch. Erschienen 1828, umfasste sie zwei Bände mit total rund 70'000 Einträgen. Besondere Beachtung fanden wissenschaftliche Begriffe.
  • ...dass Suaheli in Kenia gesprochen wird. Suaheli hat ein lateinisches Alphabet. Speziell sind die Zeichen q, x (nur bei Fremdwörtern).
  • ...dass es im Romanischen unzählige Dialekte, sogar von Dorf zu Dorf, gibt. Heute wird meist in die künstlich geschaffene Sprache Rumantsch Grischun übersetzt, die von allen verstanden werden sollte.
  • ...dass die EU mittlerweile der grösste Arbeitgeber im Bereich Sprachvermittlung ist.
    Die Generaldirektion Übersetzung der Europäischen Kommission ist der weltweit grösste Dienst seiner Art. An ihren Dienstorten Brüssel und Luxemburg beschäftigt sie dauerhaft 1650 Übersetzer und 550 weitere Mitarbeiter und arbeitet darüber hinaus mit Freiberuflern aus aller Welt zusammen. Die GD Übersetzung, die auch unter ihrer englischen Abkürzung „DGT“ (Directorate-General for Translation) bekannt ist, arbeitet ausschliesslich für die Europäische Kommission. Sie ist verantwortlich für die Übersetzung schriftlicher Texte in alle und aus allen Amtssprachen der EU. Für das mündliche Dolmetschen ist dagegen die Generaldirektion Dolmetschen zuständig.
  • ...dass der Lektor Qualität, Inhalt und Stil des geschriebenen Werks überprüft. Dabei geht es in erster Linie um den Aufbau, um sprachliche Feinheiten, mögliche inhaltliche Fehler und schon um erste Rechtschreibefehler. Der Lektor überprüft ebenfalls die Kapitelüberschriften, Überschriften und Unterüberschriften.
  • ...dass "Übersetzer" und "Dolmetscher" ähnlich wie „Architekt“ keine geschützten Berufsbezeichnungen sind, d.h. jeder/jede kann sich so nennen.

    Als Folge des weltumspannenden Technologietransfers entfallen heute 80 bis 90% aller Übersetzungsarbeiten auf die Fachübersetzungen. Diese haben damit die traditionellen Textbereiche des Übersetzens (Bibelübersetzung und literarische Übersetzung) weit hinter sich gelassen.
    Die Wirtschaft, mit all ihren Zweigen, wird immer globaler und erlebt eine nie gekannte Kompatibilität, die internationale Ausrichtung bleibt der Schlüssel zum Wachstum; dies erfordert Kommunikation - mündliche und vor allem schriftliche. Damit diese sprachlichen Brücken geschlagen werden können, benötigt man gute, mentalitätsbezogene Übersetzungen.

    Wegweisend war der heilige Hieronymus, der Patron der Translation, wird er doch noch immer als einer der besten Übersetzer der Geschichte für seine Arbeit, der Übersetzung der Bibel ins Lateinische, angesehen.

Helmut Falta
dipl. Übersetzer und Inhaber der GRISCHLINGUA Sprachschule und Übersetzungsbüro

 

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